Hereditäre Hämochromatose (HFE)
Stamminformationen
Analyse | Hereditäre Hämochromatose (HFE) |
Bemerkung zur Analyse | Suche nach Mutationen C282Y und H63D. Für diese genetische Analyse wird eine Einverständniserklärung vorausgesetzt. Eine entsprechende Vorlage finden Sie unter der Rubrik "Zusatzinformationen". |
Präanalytik
Material | EDTA-Blut | ||||||||||||
Menge | 1 ml | ||||||||||||
Stabilität |
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Medium |
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Ausführung
Labor | Analytica |
Analytik
Methode | real-time PCR |
Messintervall | 1 x pro Woche |
Zusatzinformationen
Hintergrundinformationen | Der Begriff hereditäre Hämochromatose (HH) umfasst eine Gruppe von autosomal rezessiv vererbten genetischen Erkrankungen, welche durch stark gesteigerte Resorption von Eisen aus dem Darm charakterisiert sind. Die mit Abstand häufigste Form von HH ist durch eine homozygote Mutation im HFE Gen bedingt. Die Einlagerung des überschüssigen Eisens in die Parenchymzellen verschiedener Organe führt nach Jahren zu schweren Schäden: Leberzirrhose und -karzinom, Funktionsstörungen von Pankreas (Diabetes mellitus), Herzmuskel (Arrhythmien, Kardiomyopathie), Zeichen der Hypophysenunterfunktion (Impotenz, Amenorrhoe). Im Gegensatz zur erworbenen Hämochromatose ist die hereditäre Form durch früheren Beginn und schwereren Verlauf gekennzeichnet. Sie betrifft vor allem Männer im Alter zwischen 40-60 Jahren. Je früher die Diagnose gestellt wird, umso eher kann mit einfachen Massnahmen, wie z.B. periodischen Aderlässen, eine normale Lebenserwartung erreicht werden. Die HH wird in über 90% der Fälle durch die Punktmutation p.Cys282Tyr im HFE Gen auf Chromosom 6 (6p21.3) ausgelöst. In der kaukasischen Bevölkerung sind etwa 1 in 200-500 Individuen homozygot für die p.Cys282Tyr Mutation. Die Penetranz ist dabei sehr tief und 75-80% der p.Cys282Tyr Homozygoten entwickeln keine klinisch manifeste Hämochromatose. Daher muss für die offizielle Diagnose der hepatische Eisenüberschuss gezeigt werden, entweder durch ein Serumferritin >1000 mg/L zusammen mit einer erhöhten Transaminase Aktivität oder durch eine Leberbiopsie. Der Einfluss von anderen Mutationen im HFE Gen wurde immer wieder diskutiert. Der compound heterozygote Genotyp p.Cys282Tyr/p.His63Asp ist mit moderat erhöhtem Eisen und moderat erhöhter Transferinsättigung vereinbar, führt aber nicht zur klinischen Hämochromatose, daher sollten zusätzlich andere Ursachen in Erwägung gezogen werden (Alkoholkonsum, Fettleber, metabolisches Syndrom). Die Genvariante p.Ser65Cys hat keinen bewiesenen Zusammenhang mit der Hämochromatose.
Indikationen
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Anhänge |
Abrechnungsinformationen
Tarif |
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