Mycoplasma genitalium ist eine sexuell-übertragbare Infektion und verursacht Urethritis und Zervizitis. Es besteht auch das Risiko für eine aufsteigende Infektion, die sich als „pelvic inflammatory infection“(PID) manifestiert.
M. genitalium Infektionen werden in erster Wahl mit dem Makrolid-Antibiotika Azithromycin behandelt (1). Eine Resistenzuntersuchung ist sinnvoll, weil zunehmend Makrolid-Resistenzen beobachtet werden. Bei Vorliegen einer Makrolid-Resistenz wird empfohlen mit Moxifloxacin zu behandeln. Bisher sind Moxifloxacin-Resistenzen noch selten.
Der Angriffspunkt der Makrolide ist die ribosomale RNA der grossen Untereinheit der Ribosomen. Eine Veränderung von diesem Zielmolekül führt zu einer verminderten Bindung der Makrolide und damit zur Resistenz.
Punktmutationen im verantwortlichen 23S-rRNA-Gen führen zu einem sofortigen Wechsel von sensibel auf hoch-resistent, weil M. genitalium - im Unterschied zu vielen anderen Bakterienspezies- nur ein rRNA Operon besitzt. Die verantwortlichen Mutationen liegen an den Positionen 2058 und 2059 (E. coli Nummerierung).