Vitamin B12 (Cobalamin) spielt eine zentrale Rolle bei der Zellteilung, der Blutbildung und der Funktion des Nervensystems. Die Bestimmung des Vitamin B12-Spiegels im Serum ist indiziert bei Verdacht auf Mangelzustände, die sich klinisch durch Symptome wie Anämie, Neuropathie oder kognitive Störungen manifestieren können.
Ein Vitamin B12-Mangel kann durch eine unzureichende Zufuhr, eine gestörte Resorption oder einen erhöhten Bedarf verursacht werden. Zu den Risikogruppen zählen Personen mit atrophischer Gastritis, Personen mit Malabsorptionssyndromen (z.B. bei Morbus Crohn oder Zöliakie), Personen mit veganer oder vegetarischer Ernährung, Schwangere, ältere Personen sowie Personen nach Magen- oder Darmoperationen.
Erhöhte Vitamin B12-Werte sind selten und können durch eine übermässige Supplementation, Lebererkrankungen oder myeloproliferative Erkrankungen bedingt sein.
Vitamin B12-Werte von 145 – 300 pmol/l (Graubereich) schliessen einen Vitamin B12-Mangel nicht mit Sicherheit aus. Folgeuntersuchungen wie die Bestimmung von Holotranscobalamin oder Methylmalonsäure können in solchen Situationen weiterhelfen.