Retikulozyten

Retikulozyten sind junge, noch nicht vollständig ausgereifte Erythrozyten, die kürzlich aus dem Knochenmark ins periphere Blut übergetreten sind. Ihre Zahl dient als Marker für die Erythropoese-Aktivität.

Erhöhte Retikulozytenwerte weisen auf eine gesteigerte Neubildung roter Blutkörperchen hin, z. B. bei hämolytischer Anämie oder nach Blutverlust.

Erniedrigte Werte deuten auf eine gestörte oder verminderte Erythropoese hin, etwa bei Eisenmangel, Vitamin B12- oder Folsäuremangel, Knochenmarks- oder Nierenerkrankungen.

Das Retikulozyten-Hämoglobin (Ret-Hb) gibt den Hämoglobingehalt der Retikulozyten an und erlaubt eine frühzeitige Einschätzung des funktionellen Eisenstatus – noch bevor sich Eisenmangel im Gesamthämoglobin manifestiert.